Jennifer Arar-Freudenstein
„Es kann kommen was will, die Familie steht“
Auf die Hotellerie wurde Jenny Arar-Freudenstein vorbereitet, seit sie sehen und hören kann. Schon die Kindergeburtstage im Hotel Immenhof waren Highlights in ihrem Freundeskreis. Und auch im elterlichen Betrieb brachte sie sich schon sehr früh ein.
„Letztens waren noch Gäste bei uns, die mir erzählt haben, wie ich einmal zu ihnen an den Tisch gekommen bin. Da hab ich denen meinen Block und einen Stift hingelegt und sie sollten aufschreiben, was sie gerne hätten. Ich konnte ja noch nicht schreiben. Hier hat sich praktisch unser ganzes Familienleben abgespielt. Und wenn’s mal Zoff gab, sind wir ins Büro gegangen und haben die Tür zu gemacht.“
Damals hat sie auch gelernt, auch nach hitzigeren Diskussionen ein freundliches Gesicht aufzusetzen, wenn die Bürotür wieder aufging. Und auch sonst hat sie viele Einblicke in die Hotellerie bekommen – besonders wenn sie Blödsinn gemacht hatte und ihre Eltern sie zum Hausarrest verdonnerten.
Nach der 10. Klasse machte sie ihre Hotelfachfrau-Lehre im Immenhof. Denn warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah? Die Antwort darauf kam prompt nach ihrem Abschluss. Denn da ihre Englischkenntnisse damals noch zu wünschen übrig ließen, überzeugte sie ihre Eltern davon, für ein halbes Jahr nach New York in den USA zu ziehen, dort Erfahrungen zu sammeln und Englisch zu lernen. Eine sehr prägende Zeit für die 18-Jährige.
„Ich habe bei zwei älteren Frauen gewohnt, die mich direkt ins Herz geschlossen haben. Meine Schule war nur ein paar Straßen vom Times Square entfernt. Das war natürlich eine ganz besondere Zeit. Das erste Mal weit weg von den Eltern, eine fremde Sprache und einfach eine komplett andere Welt. Aber die Zeit hat mich viel erwachsener werden lassen.“
Weitere Erfahrungen machte sie nach ihrer Rückkehr im Lindner Hotel & Spa Binshof in Speyer. Dort wurden ihre Fähigkeiten an der Rezeption ausgebaut und am Ende bot man ihr sogar die Leitung derselben an.
„Es war ein Hotel einer Kette, wo ich zwar gelernt habe, wie die Rezeptionsarbeit funktioniert, aber vor allem auch, was gar nicht funktioniert und dass sich eine Hotelkette sehr von einem Familienhotel wie dem Immenhof unterscheidet.“
Weitere Erfahrungen durfte Jenny im Schlosshotel Lerbach machen. Dort war sie in den Bereichen Reservierung und Revenue Management tätig. Daher war Jenny, als sie wieder in den Immenhof zurückkehrte, schon bestens auf ihre zukünftigen Aufgaben vorbereitet.
Ihre Mutter Angela legte ihr jedoch nahe, noch eine Weiterbildung zu machen. An der Hotelfachschule in Heidelberg machte sie dann kurzerhand ihren Hotelmeister. Dort lernte sie auch die Besonderheiten einer Schule kennen, an der sie hauptsächlich mit Gastronomen und Gastronominnen zu tun hat.
„Es gibt keine bessere Gesellschaft, um richtig zu feiern (lacht). Da sind die besten Partys überhaupt gelaufen.“
Und Jenny hatte einiges aufzuholen. Denn da sie recht früh mit ihrer Lehre angefangen und oft in der Spätschicht gearbeitet hatte, war zu ihrer Jugendzeit nicht viel Feierei möglich. In Heidelberg nahm sie also jede Veranstaltung mit, die ging. Und ganz nebenbei vertiefte sie natürlich auch ihr Wissen und ihre Fertigkeiten im Hotelbetrieb.
Mit ihrem Meister in der Tasche und zurück im Immenhof, übernahm sie die Leitung des Wellnessbereichs. Doch auch da sagte die junge Hotelmeisterin: „Wenn ich das mache, dann auch richtig“. Also absolvierte sie eine weitere Ausbildung für Kosmetik, Fußpflege und Massage. So konnte sie dem Wellnessbereich des Immenhofs eine persönliche und professionelle Note verleihen.
Zwischendurch heiratete Jenny natürlich noch ihren Oliver und bekam zwei wunderbare Kinder. Und auch hochschwanger kümmerte sie sich nach wie vor um ihre Gäste. Der Immenhof ist eben ein Familienhotel durch und durch.
„Unser Familienzusammenhalt ist für mich schon etwas sehr Besonderes. Meine Schwester ist meine beste Freundin.“ (Jennifer Arar-Freudenstein)