Dieter Kaub
„Es ist die Vielfalt, die so spannend für mich ist“
Dieter Kaub hat den Genuss im Blut. Großgeworden ist er auf dem Weingut seiner Familie, wo er schon einige Einblicke in den Weinanbau und den Weinvertrieb gewinnen konnte. In Neustadt ging er zunächst auf die Realschule und machte seine Mittlere Reife.
„Eigentlich wollte ich schon immer Koch lernen, als Kind schon. Ich hab zwar verschiedene Sachen ausprobiert, aber es hat mich immer wieder in die Küche gezogen. Meine Familie hat immer gern gekocht und gegessen.“
Mit 18 ging Dieter raus, um die Welt zu erkunden. Seine Ausbildung zum Koch machte er auf der Sonnenalp im Allgäu. In dem großen Hotel war er einer von 35 Auszubildenden. Dort hat er viel gelernt und auch schon erkannt, was er später selbst machen will – Gäste verwöhnen, die Urlaub machen.
Nachdem Dieter seine Ausbildung in der Tasche hatte, stand ihm die ganze Welt offen – buchstäblich. Seine kulinarische Reise führte ihn von einer außergewöhnlichen Küche zur nächsten. Aber erst machte er seinen Wehrdienst bei der Bundewehr – natürlich als Koch. Anschließend, nach einem anstrengenden halben Jahr in einem à la Carte Restaurant in Zürich, ging er zurück in die Pfalz und arbeitete im Hotel Binshof in Speyer.
„In Speyer hat es mir richtig gut gefallen. Aber irgendwie hat es mich dann nach einem Jahr wieder in die Ferne gezogen. Unter den Stellenangeboten war dann auch das Adlon in Berlin. Da dachte ich mir, das wäre jetzt nochmal der große Wurf.“
Wohl wissentlich, dass es dort stressig für ihn werden würde, konnte sich Dieter die Gelegenheit nicht entgehen lassen, in einem Sterne-Hotel direkt neben dem Brandenburger Tor zu arbeiten. Zu diesem Zeitpunkt hatte er ja schließlich schon einiges an Erfahrung und Expertise sammeln können. Und es hat sich gelohnt, aber wie.
„Ich habe in der Bankett- und Catering-Küche gearbeitet. Wir haben nur große Veranstaltungen bekocht – von privaten Empfängen über ein Dinner für den Bundespräsidenten im Schloss Bellevue bis zur Verleihung des Deutschen Filmpreises in der Staatsoper Berlin. Nach einem Jahr reicht das dann auch. Aber die Erfahrung war sehr wichtig für mich.“
Schon in Berlin knüpfte er neue Kontakte – in die USA. Ein Auslandsjahr klang reizvoll für ihn und kurzerhand entschied sich der junge Koch, nach New Jersey zu gehen. Das Restaurant, in dem er arbeitete war natürlich keine kleine Imbissbude, sondern ein Etablissement mit über 350 Mitarbeitenden. Allein die Bankettabteilung organisierte 30–40 Hochzeiten an einem Wochenende. Und der Restaurantbetrieb hatte seine eigene Hochzeits- Kapelle.
„Das war gigantisch. Da sind die Hummer praktisch auf Europaletten angeliefert worden. Doch nicht nur das. Das Essen war auf einem Niveau, was ich mir in Amerika gar nicht vorstellen konnte. Ich dachte immer, die sind eher kulinarische Tiefflieger.“
Dieter bewirtete auch wieder den Deutschen Bundespräsidenten. Oder er kochte Mittagessen im Haus des Deutschen Botschafters. Nach einem Jahr rief Dieters Herz jedoch: „Ab nach Hause“.
In Edenkoben ging er zunächst für 2 Jahre auf die Hotelfachschule. Dort begegnete ihm dann auch Patricia Freudenstein und die Liebesgeschichte der beiden begann. So führte Dieters Weg in den Immenhof.
Nachdem er in viele verschiedene Bereiche hineingeschnuppert hatte, nistete er sich da ein, wo er sich immer am wohlsten fühlte – in der Küche. Und die hat ihn bis heute nicht verlassen. In den folgenden 20 Jahren ereignete sich natürlich auch vieles in Dieters Privatleben. Er heiratete Patricia und die beiden bekamen zwei Kinder. Nun war der Küchenkünstler – über viele schöne Umwege – genau da, wo es ihn immer hingezogen hatte.
doch immer am besten
„Zu Hause will meine Familie am liebsten, dass ich eine ganz einfache Lasagne mache. Sie probieren’s zwar immer wieder beim Italiener, aber sie sagen, die können mit meiner nicht mithalten.“ (Dieter Kaub)